Schuh-Tipps
Unsere Füße tragen uns durchs Leben und sollten deshalb solange wie irgend möglich gesund und fit erhalten werden. Dazu tragen aktiv ausreichend Bewegung und Fußgymnastik bei. Schuhe unterstützen und schützen unsere Füße als wichtigster passiver Dauerbeitrag. Allerdings müssen sie passen, denn zu kurze oder zu weite Schuhe schädigen auf Dauer die Füße. Doch Fußschäden bleiben nicht allein. Folgeschäden betreffen den ganzen Bewegungsapparat.
Absatzhöhen wechseln
Füße sind von Natur aus an die Vorrausetzungen von Naturböden angepasst und in der Lage, mal von einer Kuppe, mal flach, mal aus der Mulde abzurollen. Unsere "Kulturböden" sind dagegen platt und hart. Deshalb ist es empfehlenswert, Schuhe mit flachen und mittleren Absatzhöhen im Wechsel zu tragen. Hohe Absätze sollten stundenweise eine Ausnahme sein. Alle Schuhausstattungen, die aktives Training für die Füße bedeuten, sind je nach Intensität nur kurzzeitig zu tragen. Niemand mutet seinen Armen stundenlang Klimmzüge zu!
Eine weitere Eigenschaft unserer Füße ist, dass das Fußvolumen im Tagesverlauf mit wachsender Beanspruchung der Füße zunimmt. Das ist je nach Person verschieden stark. So kann es vorkommen, dass Schuhe, abends nach einem "fußintensiven" Tag gekauft, am nächsten morgen zu groß erscheinen, Abendschuhe, morgens gekauft, sich als zu eng herausstellen. Leder dehnt sich mit Erwärmung und Beanspruchung aus, zieht sich bei Erkalten wieder zusammen. Faustregel: Lederschuhe für den ganzen Tag eher morgens kaufen, speziell Abendschuhe eher gegen Abend.
Schuhe täglich wechseln
Eine dritte schuhbestimmende Eigenschaft unserer Füße ist die Transpiration. Füße schwitzen, je mehr Bewegung, desto stärker. Leder hat die Eigenschaft, Fußfeuchtigkeit zu speichern und nach außen abzugeben. Dazu benötigt Leder aber nach einem Tag "Tragen" eine "Pause" von 24 Stunden, um die gespeicherte Feuchtigkeit ganz abzugeben. Sonst werden auch Lederschuhe zu "Feuchtekammern", in denen Pilze gut gedeihen und Kälte schneller Einzug hält. Sollten wetterbedingt geschlossene Schuhe getragen werden müssen, muss man zwei Paar zum Wechseln einplanen. Wenn damit noch ein modischer Erscheinungswechsel verbunden ist, hat man das Nützliche mit dem Angenehmen gekoppelt.
Schuhe, die Füße mit nicht atmungsaktiven Materialien umschließen (Gummi, imprägnierte Textilien), sind nur stundenweise zu tragen. Bei Regenstiefeln oder Moonboots kann die Tragezeit durch Wechseln der Strümpfe aus wasserspeichernden Materialien (Wolle) verlängert werden.
Für Regen und/oder Schneematsch haben sich Schuhe mit Goretex, Sympatex und ähnlichen Membranen als Zwischenfutter bewährt. Diese Membranen lassen Wasserdampf nach außen, versperren aber über längere Zeit Feuchtigkeit von außen den Weg. Auch Lederschuhe können damit ausgestattet sein. Für das Fußklima verantwortlich bleibt letztlich das Verhalten des Obermaterials. Lederschuhe mit Membran sollten ebenfalls nur ein über den Tag im Wechsel getragen werden.
"Modetorheiten" sind schon in früheren Kulturen belegt. Wenn die Schuhmode den Anforderungen einer guten Passform zuwiderläuft, sollte man auf stundenweises Tragen ausweichen und danach Füßen immer wieder Gelegenheit zur "Erholung" geben, am besten von aktiver Fußgymnastik unterstützt.